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Johann Hawel
Johann Hawel

1854 hatte Hawel seine Werkstatt am Alsergrund, Herrengasse 82 in Wien. Er stellte alle Sorten von Tischlerwerkzeugen sowie Drehbänke her.

1863 ändert sich die Adresse auf Herrengasse 91.

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Im September 1874 erscheint dann ein Inserat im Neuen Wiener Tagblatt, in dem Hawel angibt, sein Warenlager für Tischlerwerkzeuge in der Mariahilferstraße 85 aufgelöst und in die Mariahilferstraße 96 verlegt zu haben. Als Fabriksadresse gibt er die Veronikagasse 2 in Wien Hernals an.

Bemerkenswert ist, dass an der Adresse Mariahilferstraße 85 anschliessend der Werkzeughändler (und vielleicht auch Hersteller) Karl Mayer sein Geschäft eröffnet.

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1891 stirbt Johann Hawel im Alter von 64 Jahren an einem Herzfehler. In der Todesanzeige wird als Adresse die Veronikagasse Nr. 16 angegeben.

Hawel Johann Adressbuch 1854
Hawel Johann Adressbuch 1855
Hawel Johann Adressbucheintrag 1863
Hawel Johann Anzeige 1874
Hawel Johann Todesanzeige 1891

Ein sehr schöner Zahnhobel von Johann Hawel, gebaut wahrscheinlich um 1860.

Karl Mayer
Karl Mayer

Ob Karl Mayer wirklich ein Werkzeugmacher war oder vielmehr ein Händler, steht nicht zweifelsfrei fest. Möglicherweise war er beides. Eine Zeitungsanzeige aus dem Jahre 1876 lässt vermuten, dass er eher Händler mit einem sehr umfangreichen Sortiment war. Er bot alle Arten von Werkzeug an für Tischler, Binder, Wagner, Drechsler, Zimmerleute, Buchbinder, Bildhauer, Goldarbeiter, Uhrmacher und Dilettanten (heute würde man Hobbyhandwerker sagen).

Sein Geschäft befand sich in der Mariahilferstraße Nr. 85.

Über sein Leben wissen wir also sehr wenig, dafür aber umso mehr über seinen Tod.

Am 23. April 1883 wurde Karl Mayer in seinem Geschäft (Mariahilferstraße Nr. 87) tödlich verletzt aufgefunden. Er hatte sich mit einem Revolver selbst zweimal in die Brust geschossen. Der Grund für diese Verzweiflungstat dürfte eine drohende Gefängnisstrafe gewesen sein, weil er wegen des Ankaufs gestohlener Werkzeuge der Beihilfe des Diebstahls für schuldig befunden wurde.

Zwei seiner Hobel befinden sich in meiner Sammlung, beide tragen einen Stempel "Karl Mayer in Wien", den man auch als Herstellerstempel interpretieren könnte.

Ich hoffe, sie stammen nicht aus dem Diebesgut von 1883 ......

Mayer Karl Anzeige 1875
Mayer Karl Wiener Allgemeine Zeitung 1883
Mayer Karl Die Presse 1883
Mayer Karl Bericht 1883

Parkettnuthobel von Karl Mayer

Schmaler Schlichthobel (oder Schrupphobel) von Karl Mayer

Franz Heitschel
Franz Heitschel

Vom Werkzeugtischler Franz Heitschel ist nur bekannt, dass er am 3. Mai 1867 in Wien im Alter von 42 Jahren an Lungentuberkulose verstorben ist und in der Kaiserstraße 15 im VII. Bezirk gewohnt hat.

Bisher kenne ich nur einen einzigen Hobel von ihm, der sich in meiner Sammlung befindet.

1867 Todesanzeige Franz Heitschel

Dieser Hobel von Franz Heitschel ist ein Rundstabhobel, er hat allerdings interessanterweise ein gezahntes Eisen.

Anton Wasserzill
Anton Wasserzill

Anton Wasserzill war bürgerlicher Tischlermeister und "Verfertiger aller Gattungen Werkzeuge". Als Nachweis seiner Existenz dient uns zum einen eine Anzeige in der Wiener Zeitung vom 1. April 1817: Darin empfiehlt er "auf die öfteren Nachfragen" allen Gewerbetreibenden seine "bestens verfertigten Werkzeuge".

Zum anderen gibt es noch eine Meldung vom 5. Februar 1817, die vom Tod seines 6-jährigen Sohnes Georg berichtet.

Wasserzill Anton Anzeige Wiener Zeitung 1817
Wasserzill Todesanzeige Sohn Georg 1817
Josef Scheu
Josef Scheu

Der Tischlerwerkzeug-Fabrikant Josef Scheu produzierte Hobelbänke, Wagnerbänke, Schraubzwingen, alle Arten Hobel mit belegten Eisen, Sägen, Stemmeisen und andere Klingenwerkzeuge.

Wir wissen weder genau, wann er seine Fabrik eröffnet hat, noch wie groß der Umfang seiner Produktion war.

Jedenfalls erscheinen die ersten Werbeanzeigen im Jahr 1843 in der Wiener Zeitung, eine zweite Serie im Jahr 1846.

Sehr interessant sind die Adressen, die aus diesen Anzeigen hervorgehen:

Die Fabrik befand sich auf der neuen Wieden 667, an jener Adresse, an der 10 Jahre später Johann Baptist Weiss seine neue Fabrik erbaute, aus der später die Firmenzentrale von Weiss & Sohn wurde.

Noch interessanter die Adresse von Scheu's Verkaufsstelle im Jahr 1846: In der Lumpertsgasse Nr. 715 befand sich von 1828 bis 1839 die Werkstatt von Johann Weiss.

Ein Nachweis, ob es eine direkte Beziehung zwischen Weiss und Scheu gab, existiert allerdings nicht.

1847 geriet Josef Scheu in finanzielle Schwierigkeiten. Offenbar tauchte er deswegen unter, denn im Juni erschienen im Amtsblatt der Wiener Zeitung mehrere Zahlungserinnerungen über offene Wechselforderungen, weil sein Aufenthaltsort unbekannt war. Im Juli wurde dann der Konkurs über Josef Scheu eröffnet.

Josef Scheu Anzeige 1843
Josef Scheu Adressbuch 1845
Josef Scheu Anzeige 1846
Josef Scheu Adressbuch 1846
Josef Scheu Wechselschuld 1847
Josef Scheu Konkurs 1847
Johann Horak
Johann Horak

Johann Horak war ein Hersteller von Werkzeugen für Holzarbeiter in Karolinenthal, Prag. Gegründet wurde die Firma 1852. 1865 gewann Horak bei Ausstellungen in Linz und Salzburg jeweils eine silberne Medaille für seine Werkzeuge. Dem Anschein nach hat Ottokar Skrivan Horaks Betrieb 1870 übernommen.

Johann Horak Salzburger Zeitung 1865
Johann Horak Salzburger Zeitung 1865
Johann Horak Linzer Abendbote 1865
Horak Adressbucheintrag 1867
Horak Prospekt 1866 klein.jpg
Johann Walz
1834 Johann Walz Adressbuch
1835 Johann Walz Adressbuch
1838 Johann Walz Adressbuch
Johann Walz

Johann Walz war Tischlermeister in Wien und stellte Werkzeuge für Tischler und Drechsler her. Die einzigen Nachweise seiner Existenz sind Adressbucheinträge aus den Jahren 1834, 1835 und 1838. Sie geben jeweils verschiedene Adressen an:

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  • 1834 Alt-Lerchenfeld, "Stadt Wien" Nr. 26 (Anm.: Die Bezeichnung "Stadt Wien" ist keine Ortsangabe, sondern eine Hausbezeichnung oder ein Hausschild wie z. B. "Zum goldenen Faß" oder ähnliche Hausnamen, die in Wien weit verbreitet waren und zum Teil heute noch erhalten sind.)

  • 1835 Schottenfeld, Kaiserstraße 40

  • 1838 werden dann 2 Adressen angegeben: Spittelberg, Breitengasse (Breite Gasse) 16 und Mariahilferstraße Nr. 213.

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Besonders der letzte Eintrag ist interessant, denn er lässt auf eine Verbindung zu Daniel Ammon schließen, der spätestens 1842 (wahrscheinlich aber schon 1839) seine Fabrik ebenfalls in der Mariahilferstraße Nr. 213 hatte. Auch die Niederlage in der Breitengasse 16 wird später von Ammon genutzt.

Es liegt nahe, dass die beiden sich gekannt haben, möglicherweise war Ammon sogar Lehrling oder Geselle bei Walz. Belege dafür gibt es jedoch nicht.

G. Duschek
G. Duschek

Einziges Zeugnis seiner Existenz ist ein Zahnhobel mit seinem Namen aus der Sammlung von Anton Vierthaler (Herzlichen Dank für die Bilder!!). Ob Duschek ein Hersteller war oder ein Händler ist ebensowenig bekannt wie sein Vorname.

Der Hobel scheint Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt worden zu sein. Das Eisen ist von Desider Flir, es handelt sich dabei wahrscheinlich um das Originaleisen.

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